Für den geplanten Komplett-Umbau des Heinz-Steyer-Stadions wurde am 1. Juli 2019 im Rahmen der europaweiten Vergabe ein wettbewerblicher Dialog ausgeschrieben. Ziel war es, einen Generalunternehmer für den Bau zu finden. Dabei hatten sich drei Firmen bzw. Arbeitsgemeinschaften am Verfahren beteiligt: die Bietergemeinschaft BAM Sports GmbH / BAM Deutschland AG mit Hauptsitz in Düsseldorf, die Ed. Züblin AG Stuttgart sowie die HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft mit Stammsitz im österreichischen Perg. Eine 13-köpfige Expertenjury der Stat Dresden entschied sich im November 2020 für den Entwurf der BAM (inzwischen von der ZECH Group aufgekauft).
Kern des Stadion-Neubaus ist die 140 Meter lange neue Südtribüne, welche die altehrwürdige Steintribüne ersetzt. Dabei entshteht ein Gebäude mit 4 Etagen und vielfältiger Nutzung. Die Stadion-Innenfläche wird komplett neu hergerichtet und das Spielfeld dabei leicht versetzt, weil z.B. die Weitsprung-Anlagen die Seite wechseln.
Die historischen Kurven werden abgetragen und für den späteren Einsatz von mobilen Tribünen vorbereitet. Auf der Nordseite des Stadions wurde bereits beginnend mit März 2015 die historische Holztribüne abgerissen. Im Mai 2017 wurde dann ein überdachter Ersatztribünenbau für etwa 1.800 Zuschauer fertiggestellt. Dies ist nun der einzige Teil des Stadions, der so erhalten bleibt.
Das Bau-Projekt im Überblick
- Investitionssumme: aktueller Plan liegt bei rund 45,4 Millionen Euro (inklusive bereits erfolgtem Neubau der Nordtribüne) – anfangs wurde mit 37,3 Millionen Euro kalkuliert
- Förderung durch Freistaat Sachsen: 5,6 Millionen Euro
- Beschluss zum Um- sowie Ausbau: 2018 durch Stadtrat Dresden
- Freigabe des ausgewählten Wettbewerbs-Entwurfs: 28.01.2021 durch Stadtrat Dresden
- Aktuell geplante Fertigstellung und Übergabe: 30. Juni 2024
- Offizieller Eröffnungstermin: 30. August 2024 (Leichtathletikmeeting des Dresdner SC 1898: „Goldenes Oval“)
- Ursprünglich geplante Fertigstellung: September 2023
- 1. Bauabschnitt = Abriss: 2021
- 2. Bauabschnitt = Rohbau Südtribüne: bis Ende 2022
- 3. Bauabschnitt = Innenausbau Südtribüne und Fertigstellung Außenanlagen sowie Rasenfläche im Stadion: ab 2023 bis Sommer 2024
- Stadionkapazität nach Fertigstellung: 10.343 Sitzplätze = ca. 5.400 überdachte Sitzplätze und ca. 5.000 nicht überdachte Sitzplätze in den Stadionkurven
- Erweiterbarkeit des Stadions durch mobile Tribünen auf bis zu 15.000 Sitzplätze
- Flutlicht: umlaufender Flutlichtkranz
- Anzeigetafel: 8 x 6 Meter
- Grundfläche des Baus: 9.132 Quadratmeter
- Südtribüne: 4 Etagen, ca. 140 Meter lang
- Plaza als Vorplatz zwischen Südtribüne und BallsportArena mit 5 sportbezogenen Elementen (bspw. Calisthenics-Gerät)
- Klimafreundlich: Bebauung der Tribünen-Dächer mit einer etwa 2.000 qm großen Photovoltaik-Anlage / Nutzung von Wärme-Rückgewinnung für Bereiche mit Lüftungsanlagen
- Fassade Haupttribüne: Nutzung einer Metall-Vorhangfassade, die auch multimedial bespielt werden kann (für Werbung und Informationen)
Beteiligte Firmen:
- Generalbauunternehmen: ZECH Hochbau AG und ZECH Sports GmbH (zuvor: BAM Deutschland AG / BAM Sports GmbH) – vereinbart ist die schlüsselfertige Übergabe
- Architektur- und Planungsbüros: O+M Architekten (Dresden), phase10 (Freiberg)
- Tragwerksplanung: ASSMANN BERATEN + PLANEN (Dortmund), IGBFB (Dresden)
- Auftraggeber: STESAD GmbH
Gebaut wird ein Multifunktionsstadion mit zugehörigem Multifunktionsgebäude. In diesem wird es neben Kabinen samt Duschräumen natürlich auch Lagerräume und diverse Büros für Vereine und Verbände geben. So zieht natürlich auch die DSC-Fußballabteilung mit Ihrer Geschäftsstelle in das Gebäude ein – ebenso auch der Stadtverband Fußball Dresden.
Zusätzlich befinden sich im Neubau der Südtribüne viele weitere Angebote:
- Squash-Courts
- Kraft- und Fitness-Raum für alle Sportler
- Gymnastikraum
- Innen-Radsportbereich
- Ballettsaal
- Fechthalle
- Sportmedizinischer Bereich mit Leistungsdiagnostik der Uniklinik Dresden
- VIP- und Veranstaltungsraum
- Außenbereich: Beachvolley-, Fuß- und Volleyball-Plätze
Auswahl der zukünftigen Nutzer des neuen Stadions:
- Dresdner SC 1898 Fußball
- Dresdner SC 1898 Leichtathletik
- Dresden Monarchs American Football
- … und die Nutzer der Innenbereiche: Dresdner SC 1898 Radfahren, Fechtclub, Ballettgruppen usw.
- Hier stellen wir Euch die Nutzer des Stadions näher vor.
Spannende Einblicke in die Planung
Stadion-Dresden.de hat für Euch mit den Planern des Stadion-Neubaus gesprochen und interessante Interviews geführt. Wenn Ihr mehr Details zum Konzept, Bau und allen möglichen Herausforderungen wissen wollt, dann seid Ihr hier genau richtig:
- Im Gespräch mit den Stadion-Architekten von O+M: Carsten Otto, Gerd-Martin Dahlweid und Georg Luhn
- Im Gespräch mit Tragwerksplaner Manfred Klawonn von ASSMANN BERATEN + PLANEN
Die Vision für den Sportpark Ostra
Darüber hinaus besteht eine weiterführende Vision für den gesamten Sportpark Ostra, die jedoch noch nicht finanziell abgesichert ist. Bestandteile der Vision sind:
- Sport-Hotel mit Internat und neuer Eisfläche (neben dem neuen Stadion im Bereich des alten Freiluft-Eisstadions)
- Erweiterung Tennishalle
- Ausbau Trümmerberg zum Ostra-Berg mit Parcours für Radfahrer, Treppen für Läufer, Kraft-Park mit Geräten für Jedermann und einer Bob-Anschubbahn
- Vereinsheimat Dresdner SC 1898
- Rollkunstbahn
- Geräte-Turnhalle
- „Familien-Areal“ mit 400-Meter-Laufbahn, 5 Beachvolleyball-Plätze, 10 Grillstationen, eBike-Ladestationen, Duschen und Umkleiden
- Neugeplanter Ostra-See mit Möglichkeiten für Kanu, Rudern, Stand-up-Paddling, Freiwasser-Schwimmen, Beachvolleyball und -handball, Joggen, Inlineskaten und Skateboarden
- Camping- und Caravan-Platz
Diese Planungsideen sind aber noch nicht budgetiert und beschieden und werden damit zur Diskussion für die zukünftigen Stadträte von Dresden.
Umbauarbeiten Teil 1: Nordtribüne (2015-2017)
Zunächst wurde ab März 2015 die historische Holztribüne abgerissen – eine Tribüne, welche in Deutschland so kaum noch vorhanden war.
In der Folge entstand die neue Nordtribüne, welche im Mai 2017 fertiggestellt wurde. Diese Tribüne bleibt nun während des Umbaus unangetastet, wird aber in den Dach-Lichtkranz miteinbezogen.